Laute Böllersalven kündigten ein furioses Volksfestfinale an. Mehr als 1000 Schützen und Trachtler, sowie sechs Musikkapellen versammelten sich in der Isenstadt und formierten sich wieder zum alljährlichen Schützenzug, der traditionell am letzten Volksfestsonntag stattfindet.
Um 13 Uhr stellten sich die Böllerschützen von Rimbachquelle Hofgiebing und die Holzlandböllerschützen auf dem Dorfener Ruprechtsberg auf und gaben den Startschuss für das Standkonzert am Marktplatz vor der Veitskirche. Die Dorfener Stadtkapelle, die Blaskapelle aus St. Wolfgang und die Bundesmusikkapelle Mühltal aus Tirol begeisterten die Zuhörer mit bayerischer und österreichischer Blasmusik. Zum Festzug mit insgesamt sechs Zügen kamen dann noch die Trachtenkapelle Wasentegernbach und die Blaskapellen aus Buchbach und Schwindegg dazu.
Von der Haager Straße aus über den Rathausplatz startete um 14 Uhr der Schützen- und Trachtenzug durch die Isenstadt zur Festhalle. Hinter der Gaustandarte folgten die Dorfener Gauschützenkönige und -Königinnen, 25 Schützenvereine aus dem Gau Dorfen, Abordnungen aus den Schützengauen Erding, Mühldorf und Rosenheim mit ihren Gaukönigen und dazwischen sorgten prächtige Gespanne für einen farbenfrohen Umzug. Auch ein Traktorgespann mit dem Kallinger Schloss war dabei. Am stärksten vertreten war heuer der Trachtenverein Almrausch Wasentegernbach, als Jubiläumsverein durften sie mit der eigenen Kapelle einen Zug anführen und auch der Trachtenverein Stoarösler Dorfen marschierte mit.
Ein Extralob verdienten sich auch gestern wieder die Rosserer und zwei Kutscherinnen, die ihre Pferde gestriegelt in die geschmückten Kutschen spannten. Für sie war schon wohl in den Morgenstunden Arbeit angesagt, als es darum ging, die Tiere und Fahrzeuge für den Umzug vorzubereiten und nach Dorfen zu bringen. Und auch nach der anstrengenden und umsichtigen Fahrt durch die Isenstadt ging es nicht in die Festhalle zu einer frischen Maß, sondern erst wieder nach Hause, um die Pferde zu versorgen.
Bei 30 Grad waren Schattenplätze für die Zuschauer gefragt und die Taferlbuben- und -Mädchen, sowie die Fahnenträger waren nicht zu beneiden.
Am Ende in der Festhalle zählten die Verantwortlichen um Dorfens Gauschützenmeister Georg Schatz 1200 Teilnehmer, darunter 150 Kinder und ebenso viele Musikanten. Der Gauchef zeigte sich dabei stolz und dankbar zugleich, dass die Vereine wieder aktiv an dieser Brauchtumsveranstaltung mitgewirkt haben und die Schützen und Trachtler sich von der besten Seite gezeigt haben. Schatz dankte auch der Stadt Dorfen für die Unterstützung, damit dieser Schützenzug alljährlich in gewohnter Form stattfinden kann.
Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner sprach in der Festhalle ein Lob an den Gau Dorfen aus, der mit der Durchführung des Schützen- und Trachtenzuges jedes Jahr zum Abschluß des Dorfener Volksfestes für ein Glanzlicht im kulturellen Leben der Stadt Dorfen sorgt.
Auch Bezirksschützenmeister Alfred Reiner freute sich über einen schönen Tag in Dorfen und zollte allen Teilnehmern Lob und Anerkennung, die sich für diesen Schützenzug versammeln. Ebenso begeistert war Erdings Landrat Martin Bayerstorfer von diesem „hervorragendem Schützen- und Trachtenzug“. Er bezeichnete die Veranstaltung als ein ausdruckstarkes Zeichen, bei dem Brauchtum und Tradition gepflegt wird. Mitgefeiert haben auch die Dorfener Stadträte, die Schützenhonoratioren, die auch einen Platz in einer Kutsche fanden und das Dorfener Wiesenmadl Anna-Luisa.
Text und Bilder: Peter Stadler